VARLIN - DÜRRENMATT HORIZONTAL
24.04-31.07.2005
Den Maler Varlin (Willy Guggenheim, 1900-1977) und Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) verband ab den sechziger Jahren eine enge Freundschaft. Der «hoffnungslos figurative» Künstler aus Zürich, der seine letzten Lebensjahre in Bondo (Bergell/Kanton Graubünden) verbrachte, war für den Schriftsteller in Neuchâtel künstlerische Inspiration und menschliche Bereicherung. Varlin hat Dürrenmatt mehrfach grossformatig und eindrücklich porträtiert.
Dürrenmatt wiederum hat mehrere Texte zum Werk von Varlin verfasst, und in seinem Prosa-Spätwerk werden die Erinnerungen an den Freund und an sein Sterben (das Dürrenmatt auch zeichnerisch festgehalten hat) zum Sinnbild des Todes überhaupt. Dürrenmatt gehörte zudem zu den Sammlern der Werke von Varlin. Berühmt ist die grossformatige «Heilsarmee», die lange Jahre das Arbeitszimmer des Schriftstellers prägte.
Ausgehend von der Sammlung Dürrenmatts versucht die Ausstellung die mehrschichtigen Bezüge - erzählerische Malerei und bildhafte Literatur - dieses Künstlerdialogs herauszuarbeiten. Die horizontale Optik bezieht sich dabei u.a. auf eines der zentralen Motive im Werk von Varlin: das Bett. Ein Möbelstück, das mit der menschlichen Existenz durch Liebe, Geburt und Tod, Faulenzen, Schlafen und Krankheit besonders intim verbunden ist und auch in Dürrenmatts Dramatik eine wichtige Rolle spielt.
Kuratorin: Ludmila Vachtova.
Mitarbeit, Organisation und Einrichtung: Peter Erismann, Patrizia Guggenheim, Janine Perret Sgualdo, Ulrich Weber.
Die Ausstellung wird anschliessend im Museum Liner Appenzell gezeigt (21. August bis 30 Oktober 2005).
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, herausgegeben vom Centre Dürrenmatt Neuchâtel im Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich. Mit Texten von Friedrich Dürrenmatt, Patrizia Guggenheim, Charlotte Kerr, Hugo Loetscher, Janine Perret Sgualdo, Ludmila Vachtova, Varlin und Ulrich Weber sowie einem Fotografie-Portfolio von Daniel Cartier.