«Le labyrinthe poétique d'Armand Schulthess»

30. März – 3. August 2014

CDN Schulthess

Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel (CDN) präsentiert die bislang grösste Ausstellung, die dem Schweizer Künstler der Art Brut Armand Schulthess (1901 - 1972) gewidmet wurde.

Mit 50 Jahren zog sich Schulthess ins Tessin zurück, um in seinem Garten ein weitläufiges und poetisches Labyrinth entstehen zu lassen, das er fortlaufend mit seinen künstlerischen, philosophischen und wissenschaftlichen Obsessionen bereicherte.

Die Ausstellung richtet ihr Augenmerk auf die Kreationen, die dieses Gesamtkunstwerk hervorbrachte.

Mit der Ausstellung «Le labyrinthe poétique dʼArmand Schulthess» beendet das CDN seinen Ausstellungszyklus rund um das Motiv des Labyrinths. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Collection de lʼArt Brut in Lausanne.

Kuratorin: Lucienne Peiry, Direktorin für Internationale Beziehungen und Forschung, Collection de lʼArt Brut Lausanne.


Das Leben von Armand Schulthess nimmt im Jahr 1951 eine abrupte Wende: Im Alter von 50 Jahren kündigt er seine Stelle als Bundesbeamter in Bern und lässt sich in Auressio im Tessin nieder. Abgeschnitten von der Aussenwelt widmet er sein restliches Leben dem Aufbau eines phantastischen Universums in seinem 18ʼ000 m2 grossen Garten, den er in ein komplexes Netzwerk aus Pfaden und Aussichtspunkten verwandelt. An den Bäumen des Gartens bringt er über tausend Metallplatten an, auf denen er Texte schreibt zu Themen wie Psychoanalyse, Literatur und Musik. Sein Landgut wird so zu einem faszinierenden Labyrinth des Wissens, das von Schulthessʼ künstlerischem, philosophischem und wissenschaftlichem Streben zeugt.

Nach Schulthessʼ Tod im Jahr 1972 beschliessen seine Erben zusammen mit den Tessiner Behörden, sein gesamtes Werk zu vernichten. Glücklicherweise konnten dennoch einige Bruchstücke seiner Kreation gerettet werden.

Die Ausstellung des CDN präsentiert Assemblagen, bemalte Metallplatten, gebundene Bücher und Collagen von Schulthess, aber auch Photographien von Ingeborg Lüscher und Hans-Ulrich Schlumpf, die den Kunstschaffenden und seine poetische Welt zeigen. Zudem ist auch der Dokumentarfilm «Armand Schulthess - Jʼai le téléphone» (1974) von Hans-Ulrich Schlumpf im Ausstellungsraum zu sehen.

Schulthess ist der Erschaffer eines Gesamtkunstwerks und gehört zu jenen Künstlern, welche die Welt neu erfinden möchten - wie auch Friedrich Dürrenmatt, der oft darauf verwiesen hat, wie er als Kunstschaffender mit dieser Welt zu «spielen» vermag. Zitate und Werke von Dürrenmatt, bilden einen Kontrast zur Traumwelt von Schulthess. Die Ausstellung zeigt auch die Manuskripte von Autorinnen und Autoren wie Corinna Bille oder Max Frisch, die sich für einige ihrer Texte von Schulthessʼ Universum inspirieren liessen.

Ein im Verlag Sottoscala erschienener, dreisprachiger Katalog begleitet die Ausstellung.

Photo : Simon Schmid, Schweizerische Nationalbibliothek
Photo : Simon Schmid, Schweizerische Nationalbibliothek

Rahmenprogramm


Do. 10. April, 19 Uhr:
Gesprächsrunde : «Wer war Armand Schulthess ?» mit Ingeborg Lüscher, Hans-Ulrich Schlumpf und Lucienne Peiry.

So. 13. April, 14 Uhr: Führung mit Beate Schlichenmaier, Kunstwissenschafterin.

Mi. 7. Mai, 19Uhr: Musiktheaterabend mit Werken von Peter Maxwell Davies von Musik Academie Basel.

Sa 17 mai, 17-24h : Nuit des musées. 19h00 / 20h30 / 22h00 : Lecture dans l'espace par Blaise Froidevaux en lien avec l'univers poétique d'Armand Schulthess.

Di 18 mai, 11-17h : Journée internationale des musées : 11h - 13h brunch, 13h30 visite guidée de l'exposition « Armand Schulthess », 13h30 / 15h30 : atelier créatif pour les enfants.

Mi. 21. Mai, 19 Uhr: « Le récital bariolé », Konzert vom NEC.

Je 5 juin, 20h15 au Club 44 (La Chaux-de-Fonds) : Conférence de Jean-Pierre Changeux "Le cerveau créatif"

Sa 14 juin, 11h : Visite guidée avec Janine Perret Sgualdo, directrice (auf Franz.)

Mi. 18. Juni, 19 Uhr: « Insoupçonnables », Komposition von Lukas Gonseth inspiriert vom Werk Schulthess', interpretiert vom NEC.

Fr. 1. August, 20 Uhr: Konzert mit Samuel Blaser und Pierre Favre.


 Weitere Informationen finden Sie in der Rubrik "Veranstaltungen"

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