25. Januar – 15. April 2012
Das Centre Dürrenmatt präsentiert eine Auswahl an Karikaturen und Zeichnungen des Autors und gibt damit den Blick frei auf ein facettenreiches Gebiet seiner bildnerischen Tätigkeiten.
Für Dürrenmatt waren seine Gemälde nicht Nebenarbeiten zur literarischen Produktion, sondern die Fortsetzung seines Denkens mit anderen Mitteln. Diese Haltung lässt sich auf seine Zeichnungen und Karikaturen übertragen. Auch sie sind die Weiterführung seiner geistigen Arbeit, das Zu-Papier-Bringen von Ideen und dies oftmals sogar mit demselben Stift. Im Gegensatz zu Ölgemälden oder Lithographien geht den schnellen Zeichnungen aber kein längerer Entstehungsprozess voran. Bei ihnen wird nicht lange abgewogen und geändert, sondern schnell und intuitiv gezeichnet. Der Spontaneität der Ausführung entspricht die Reduktion auf wenige Striche und gibt den Zeichnungen dadurch den Charakter von gedanklichen Notizen.
Ähnlich wie Dürrenmatt in seinen Stücken eine einfache, deutliche Sprache verwendet, so sind auch seine Karikaturen knappe, prägnante Formulierungen seiner Ideen. Doch wie in seinem Schreiben darf auch in der Zeichnung das scheinbar Einfache oder gar Lapidare nicht als simpel oder banal missverstanden werden. Bei Dürrenmatt gibt es nie nur blosse Unterhaltung, Dekoration oder l'art pour l'art. Die Qualität seiner Zeichnungen und Karikaturen besteht darin, dass sie in ihrer Simplizität Inhalt nicht ausschliessen, sondern vielmehr komprimieren. Sie werden zu gezeichneten Aphorismen. Wie breit dieses Spektrum seiner zeichnerischen Techniken und Motivwelten gefächert ist, vor allem aber auch mit wie viel Humor er zu Werke geht, lässt sich nun in der kleinen Winterausstellung im Centre Dürrenmatt entdecken.